Riff Racer ist ein von Neonlicht durchfluteter Indie-Arcade-Racer. Das Besondere ist, dass die Musik-Tracks im Hintergrund die Strecke formen. Sogar die eigene Song-Bibliothek kann importiert werden. Theoretisch stehen so unendlich viele Strecken zur Verfügung. Aber reicht das für ein spaßiges Rennspiel?
In alten Arcade-Rennspielen wie den Need For Speed Teilen (besonders NFS: Underground) spielte die Musik immer schon eine wichtige Rolle: In glücklichen Momenten unterlegten die Songs das Spielgeschehen passgenau. Da prallte dann im richtigen Augenblick eine Soundwand nach der anderen auf den Spieler und fetzte ihn weg. In Riff Racer ist das Gegenteil der Fall – und genau das ist Teil des Konzepts: Die Strecke selbst richtet sich nach dem abgespielten Hintergrund-Track.
Riff Racer Review: Algorithmus bastelt die Strecke
Dank eines speziell entwickelten Algorithmus (von den Programmierern liebevoll Musical Environment Gaming Algorithm, kurz MEGA getauft) wirkt sich die Songstruktur auf die zu fahrende Strecke aus. Die Verse, Strophen und Pausen werden zu markanten Track-Merkmalen. Der Algorithmus positioniert dann Items auf der Rennstrecke und das Musikgenre bestimmt den Fahrzeugtyp und Hintergrundkulisse. Im Grunde genommen funktioniert das alles auch ganz gut. Ohne es zu merken, verlor ich mich schnell wieder in alten Lieblingen und probierte einen Song nach dem anderen aus.
Spielerisch solltet ihr aber keinen Meilenstein des Arcade-Genres erwarten. Der Hauptfokus ist ganz klar das Rennen gegen die Zeit. Ihr müsst quasi mit einer immer weiter fortlaufenden Markierung, wie auf einer Surfwelle, mit der vorgegebenen Zeit mithalten und dürft nicht zu weit zurückfallen – sonst gibt es Punktabzug. Je schneller und fehlerfreier ihr so die Kurven nehmt, umso höher ist der Punktemultiplikator für euren Score. Stunts im Flug und Drifts in engen Passagen geben dazu noch Extrapunkte und einsammelbare Items auf der Strecke verleihen kurzfristige Turbosboosts.
Riff Racer Review: Rennen gegen die Zeit
Einen richtigen Mehrspielermodus oder Rennen gegen die KI werdet ihr vergeblich suchen. Ihr könnt einzig und allein gegen den abgespeicherten Highscore-Ghost anderer Spieler fahren, die ihre Bestzeiten auf den Online-Rankings verewigen konnten. Jeder Song, ob mitgeliefert oder aus eurer Song-Bibliothek, besitzt dabei eine eigene Highscore-Liste.
Riff Racer bietet grafisch gesehen viel Neonlicht. Sehr viel Neonlicht. Bisweilen erinnern die Strecken an verschwitzte Schwarzlicht-Eskapaden in elektronischen Tanztempeln, inklusive natürlich der wuchtigen Beschallung. Was Riff Racer nun aber wirklich einzigartig macht, ist diese Kombination aus Audio-Bildschirmschoner, der im richtigen Moment die Lichtshow richtig aufdreht und trancigem Arcade-Racer, der euch schön chillig auf der Welle reiten lässt.
Riff Racer Review: Das Fazit
Riff Racer lebt schlussendlich von der Auswahl der Tracks. Mitgeliefert sind treibende Techno-Elektro-Beats, Dubstep-Titel, Hip-Hop Hymnen – aber auch knallharte Metal-Stücke sind mit dabei. Das Importieren der eigenen Song-Bibliothek bietet aber genügend Platz für Musikinteressierte und Rennfahrer herumzuexperimentieren. Die fehlenden Spielmodi setzen leider voraus, dass man Fan des Rennens gegen die Zeit ist, sonst wird man sich definitiv nicht mit Riff Racer anfreunden können.
Riff Racer ist für den PC auf Steam für 14,99€ erhältlich.
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Welchen Musik Track sollte man mal ausprobieren?